Auf 120 Seiten fasst das Buch die letztjährige Ausstellung zur Nazi-Zeit im heutigen Stemwede zusammen. Für 10 Euro ist es u.a. in der Tourist-Info im Leverner Amtshaus oder auch in den beiden Stemweder Heimathäusern erhältlich.
Bürgermeister Kai Abruszat würdigte das Engagement aller Akteure, die am Projekt beteiligt waren. „Sie haben großartiges geleistet. Ihre Ausstellung und dieses Buch führen uns nicht nur vor Augen, was in der schlimmsten Zeit der deutschen Geschichte bei uns vor Ort geschehen ist, sondern sie mahnen uns auch zur Wachsamkeit und fordern uns auf, die Erinnerung an die Geschichte lebendig zu halten“, so Abruszat.
Gemeindeheimatpfleger Tobias Seeger und einige seiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus den Stemweder Heimatvereinen sowie der Ortsheimatpflege erinnerten sich im Amtshaus an die letztjährige Ausstellung, die weit über die Grenzen Stemwedes für Aufmerksamkeit gesorgt hatte. „Es gab viele Nachfragen, ob es zur Ausstellung auch ein Buch geben werde“, berichtete Tobias Seeger.
Entstanden sei ein Bildband mit erklärenden Texten und Quellenangaben. „Eine gute Abbildung dessen, was uns die Ausstellung gezeigt hat“, so Seeger, der sich sicher ist, dass diese Art der Auseinandersetzung mit den lokalen Ereignissen, zur Demokratiebildung beiträgt. „Gerade, weil die Geschichten nicht weit weg sind und es eben nicht um Menschen aus einem Geschichtsbuch geht, zu denen man keine Gesichter hat. Es ist eine gute Möglichkeit, den lokalen Fokus zu schärfen und zu erkennen, dass man auch im Kleinen für sein Handeln und die Art der Strukturen Verantwortung trägt.“
Die Arbeit an der Ausstellung sei zudem ein starkes Zeichen für Ehrenamt und Solidarität und hätte viele unterschiedliche Akteure und Gruppen zusammengebracht, so Seeger. Auch das United States Holocaust Memorial sei sehr angetan gewesen von der Zusammenarbeit und möchte sich bei zukünftigen Projekten vom Stemweder Vorbild inspirieren lassen, berichtete der Gemeindeheimatpfleger. Das renommierte Museum aus Washington D.C. hatte mit seiner Ausstellung „Einige waren Nachbarn“ den Ausschlag für die lokalen Recherchen der Stemweder Akteure gegeben.
Wie besonders die Arbeit an dem Projekt war, bestätigte auch der Oppendorfer Ortsheimatpfleger Friedbert Bohne. „Es gab viele positive Reaktionen während der Ausstellung dazu, wie ehrlich wir bei der Aufarbeitung mit unserer lokalen Geschichte umgegangen sind“, so Bohne. „Ich hätte vorher nicht gedacht, dass wir das so hinbekommen. Ich bin wirklich dankbar dafür, dass ich dabei sein durfte.“
Tobias Seeger berichtete zudem, dass der lokale Teil der Ausstellung in den nächsten Monaten auch immer mal wieder in den einzelnen Stemweder Ortschaften präsentiert werden soll. Als nächstes am 16. und 17. November im Heimathaus in Levern. Dort wird es dann auch das Buch zur Ausstellung zu kaufen geben.
Abschließend betonte Bürgermeister Kai Abruszat noch einmal: „Wir haben in unseren Dörfern eine lebendige Heimatpflege, dazu haben Sie alle noch einmal einen wichtigen Beitrag geleistet. Genauso wichtig ist der Impuls, aktuell besonders aufmerksam zu sein, die Stabilität einer Gesellschaft und die Statik eines Gemeinwesens in den Fokus zu nehmen und nicht aus den Augen zu verlieren.“