Ein Schwertransporter, der nachts auf einer Autobahn unterwegs ist und durch ein Begleitfahrzeug abgesichert wird. 

Die Windräder kommen - Schwertransporter rollen durch Stemwede

Insgesamt sind pro Windrad 12 Schwertransporte notwendig, heißt es vom zuständigen Transportunternehmen Gutmann. Macht in Summe 120 überdimensionale Transporter, die sich über die Straßen in Stemwede und auch zentimetergenau über Kreuzungen und an Hindernissen vorbei schieben. Die Planungen dazu laufen bereits seit Monaten. Die jeweiligen Fahrten erfolgen dann nachts. „Wir dürfen auf deutschen Straßen in der Regel nur zwischen 22 und 6 Uhr fahren“, so Lisa Balmer, Projektmanagerin des Unternehmens.

In der Nacht zu Mittwoch würden zunächst drei Rotorblätter angeliefert. Jeder dieser Transporter ist jeweils knapp 83 Meter lang, heißt es von der Spedition. Das entspricht in etwa einer Länge von vier hintereinander aufgestellten herkömmlichen Lkw. Zusätzlich sind die Transporter mehr als vier Meter breit und hoch und insgesamt gut 65 Tonnen schwer. Die einzelnen Transporte mit den Turmelemente wiegen sogar bis zu 131 Tonnen.

Damit alles reibungslos läuft, werden die Fahrten bereits seit Monaten akribisch vorbereitet. Jeder Transport wird zudem durch eine ganze Helferschar begleitet, der Schilder zieht oder beim Rangieren um Kurven und Kreuzungen hilft. „Bei einem Transport von über 80 Metern Länge kann der Fahrer im Rückspiegel kaum das Ladungsende sehen“, so Lisa Balmer. „Hierfür sind unsere BF3-Begleiter dabei, um auf die Sicherheit zu achten und das Fahrzeug von hinten zu lenken.“ Besonders viel Fingerspitzengefühl und Rangiertalent ist in Dielingen beispielsweise an der Kreuzung Klingenhagen/Drohner Straße gefragt.

Die Projektmanagerin weiß, dass Schwertransporte dieser Dimension auch immer wieder Interessierte an die Straßen locken, die sich das nächtliche Treiben live anschauen wollen. Sie bittet deshalb darum, dass jeder darauf achtet, sich nicht in Gefahr zu bringen. „Bitte halten Sie gebührend Abstand und behindern Sie nicht die Arbeit des begleitenden Personals“, so die Speditionssprecherin. Gleichzeitig bittet sie Autofahrerinnen und -fahrer um Verständnis und ein wenig Geduld, wenn der Verkehr in gewissen Transportsituationen kurzzeitig gestoppt werden muss.