30 Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen hatten sich an der Umfrage beteiligt. Die Ergebnisse wurden in der letzten Stemweder Ratsitzung von IHK-Zweigstellenleiter Karl-Ernst Hunting vorgestellt.
„Das Trio aus Kommunalpolitik, Gemeindeverwaltung und Bürgermeister ist das beste der elf kreisangehörigen Städte und Gemeinden“, so Hunting, denn die Standortfaktoren, die durch dieses Trio näher beeinflusst werden können, schnitten außerordentlich gut ab. Hunting: „Stemwede leidet aber unter den nicht gut bewerteten verkehrlichen Standortfaktoren und unter der Mobilfunkinfrastruktur.“ Zu einzelnen Umfrageergebnissen:
Sehr gut wird die Berücksichtigung der Wirtschaftsinteressen in Stemwede durch die Kommunalpolitik und durch die Kommunalverwaltung bewertet. Jeweils 89 Prozent der Befragten stimmen dieser Feststellung zu oder voll zu. Für Politik und Verwaltung ist das kreisweit der beste Wert. Allerdings würden nur 36 Prozent der Unternehmen ihren Standort in Stemwede ausbauen, sofern in den nächsten Jahren eine Expansion ansteht. Der kreisweit schlechteste Wert liegt bei 34 Prozent und der kreisweit beste Wert bei 62 Prozent.
Die Zufriedenheit der Unternehmen mit der Erreichbarkeit des Betriebsstandortes mit dem ÖPNV, mit der Erreichbarkeit des Betriebsstandortes für den Güterverkehr und mit der Anbindung an den überregionalen Schienenverkehr in Stemwede ist kreisweit am geringsten. Im Kreisvergleich am höchsten ist die Zufriedenheit mit der Leistungsfähigkeit der Breitbandinfrastruktur, wobei allerdings auch in Stemwede der Anteil von 67 Prozent zufriedener und sehr zufriedener Unternehmen verbesserungswürdig ist. Ebenfalls verbesserungswürdig ist die Mobilfunkinfrastruktur, mit der nur 46 Prozent der Unternehmen zufrieden oder sehr zufrieden sind.
Kreisweite Bestwerte bei der Zufriedenheit erreicht Stemwede unter anderem beim Image der Kommune, bei der Zusammenarbeit in Netzwerken, beim Marketing und bei der Bearbeitungsdauer von Anliegen und Genehmigungsverfahren. Das kreisweite Schlusslicht ist Stemwede bei der medizinischen Versorgung mit nur 48 Prozent der Antwortenden, die „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ angekreuzt haben. Wie auch in den anderen Kommunen ist die Situation bei der Verfügbarkeit von Fachkräften und von geeignetem Wohnraum schwierig.
„Wenn die heimische Wirtschaft die Arbeit von Gemeindeverwaltung und Gemeinderat kreisweit am besten bewertet, ist dieses ein tolles Feedback für unsere kommunale Wirtschaftsförderung,“ so Abruszat. Gleiches gelte für den kreisweit höchsten Wert bei der Versorgung mit schnellem Glasfaser. Abruszat: „Das Defizit beim Mobilfunk ärgert mich selbst außerordentlich. Die Mobilfunkanbieter müssen hier dringend nachrüsten.“ Bei der medizinischen Versorgung sei Stemwede mit dem Bau des neuen Ärztehauses in Levern bereits dabei, eine substanzielle Verbesserung zu erreichen.
Bei der Umfrage konnten die Unternehmen zu rund 50 Faktoren aus den Themengebieten Infrastruktur, Region, Bildung und Arbeitskräftepotenzial, Lebensqualität, Verwaltung sowie Steuern antworten und die Wirtschaftsfreundlichkeit von Politik sowie Verwaltung beurteilen. Die Studie wurde im Jahr 2022 von rc – research & consulting GmbH aus Bielefeld im Auftrag der IHK in den 54 Kommunen Ostwestfalens durchgeführt und wissenschaftlich begleitet.